Cyberstalking: Schutz & Handlungsmöglichkeiten

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Cyberstalking beschreibt eine unerwünschte, beharrliche und wiederholte Kontaktaufnahme über ein digitales Medium, etwa über SMS, E-Mail, Messenger-Dienste oder soziale Netzwerke. Auch das Senden und die Veröffentlichung von Beleidigungen, Hassparolen, Obszönitäten oder Bedrohungen im Internet sowie die unerwünschte Überwachung und Kontrolle digitaler Geräte können Teil der Dynamik sein. Cyberstalking kann sowohl als eigenständiges Phänomen auftreten als auch in Verbindung mit Offline-Stalking. Zu letzterem Thema findest du auch in anderen Beiträgen weitere Informationen.
Um Cyberstalking vorzubeugen, kannst du folgende Tipps nutzen:
  • Ändere regelmäßig deine Passwörter. Das betrifft insbesondere Router- bzw. WLAN-Passwort, Passwörter für elektronische Geräte, E-Mail-Passwörter, Passwörter für Online-Services (Online-Banking, Zahlungsdienste etc.), Online-Dienste (Cloud) und App-Passwörter, die am Computer und/oder in Verbindung mit einem mobilen Gerät benutzt werden.
  • Sei sparsam mit deinen persönlichen Daten, die du online hinterlegst (berufliche Informationen, Geburtsdatum etc.). Mache dich mit den Datenschutz- und Privatsphäre-Einstellungen in den von dir genutzten sozialen Netzwerken vertraut und ändere diese gegebenenfalls. Hier kannst du z. B. deine Freundschaftsliste verbergen oder dein Profil aus den Suchmaschinen ausschließen.
  • Nimm in sozialen Netzwerken nur Freundschafts- oder Verlinkungsanfragen von Personen an, die dir persönlich bekannt sind.
  • Logge dich immer bewusst aus deinen Accounts aus.
Grundsätzlich gelten alle Verhaltensregeln, die auch bei Offline-Stalking gelten:
  • Auf beleidigende Nachrichten oder verunglimpfende Darstellungen solltest du nicht reagieren.
  • Dokumentiere aber die Art und den Zeitpunkt der Handlung. Sichere etwaige SMS, Messenger-Nachrichten, E-Mails, Mailboxnachrichten, Beiträge in sozialen Netzwerken usw., beispielsweise in Form von Screenshots, um diese an die Polizei weitergeben zu können.
  • Nach der Datensicherung sollten die unerwünschten Handlungen dem betroffenen Dienstanbieter gemeldet werden, um die Löschung bzw. Sperrung zu erreichen. Wenn die Meldung der Handlungen nicht erfolgreich ist, hast du außerdem die Möglichkeit, dich an das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) zu wenden.
  • Prüfe deine E-Mail-Accounts auf unerwünschte Weiterleitung und ändere deine Erreichbarkeit (E-Mail, ggf. Telefon). Bei deinem Telefonanbieter hast du in der Regel die Möglichkeit, bei Bedarf eine geheime Rufnummer/Zweitanschluss sowie eine Fangschaltung zu beantragen.
  • Hole dir rechtlichen Beistand dazu und wende dich gegebenenfalls an eine Beratungsstelle.
Schaue dir für weitere Informationen auch die Beiträge zum Thema Stalking an.

Was kann ich tun, wenn ich im Arbeitskontext von Cyberstalking betroffen bin?

Wende dich als betroffene Person an deine Führungskraft, um Vorfälle von Cyberstalking im Arbeitskontext zu melden. Deine Führungskraft hat in einer solchen Situation dir gegenüber eine Fürsorgepflicht und kann mit dir das weitere Vorgehen besprechen und koordinieren.

Was muss ich beachten, wenn möglicherweise ein:e Expartner:in hinter dem Cyberstalking steckt?

Handelt es sich bei dem Täter bzw. der Täterin möglicherweise um eine dir nahestehende Person (z. B. früherer Intimpartner bzw. -partnerin), solltest du dringend die Beratung einer Fachperson einholen. Außerdem:
  • Sollten noch laufende Partnerverträge für Telefon, Internet und Smart Home Geräte gekündigt werden.
  • Nutze keine Mobiltelefone oder Rechner, die dir von dem bzw. der Anderen bereitgestellt wurden. Entferne Smart Home Geräte aus deinem Heimnetzwerk, wenn diese von der im Verdacht stehenden Person eingerichtet wurden.
  • Ändere alle Passwörter, die der Person bekannt sein könnten.
  • Kontrolliere, ob dir die installierten Programme und Apps auf deinen Geräten bekannt sind. Nicht bekannte Anwendungen solltest du überprüfen (lassen) und ggf. das Gerät auf die Werkseinstellungen zurücksetzen. Sichere davor persönliche Daten wie Telefonnummern, Fotos, Adressen, Termine etc. manuell. Erstelle kein automatisches Backup, da dadurch ggf. auch ein Backup von Spionage-Apps erstellt wird.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.