Bedeutung von Resilienz

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Stelle dir einmal vor, du planst eine Wildwasser-Raftingtour. Auf deiner Karte siehst du bereits, dass du dabei auf gefährliche Stromschnellen und enge Kurven treffen wirst. Wie würdest du dafür sorgen, dass du auch diese schwierigen Stellen und unerwarteten Herausforderungen meisterst? Eine Möglichkeit könnte sein, erfahrene Rafter oder gute Freund:innen zur Unterstützung mit ins Boot zu holen. Oder du nimmst eine besonders sichere Schwimmweste und ein stabileres Boot mit auf die Fahrt. Solange du die richtige Vorbereitung, Unterstützung und Ausrüstung hast, wird die Fahrt auf dem Fluss zu einem spannenden und erkenntnisreichen Abenteuer. Mit solch einer positiven Erfahrung wirst du auch mutiger und selbstbewusster in zukünftige Fahrten gehen.
Jeder Mensch durchlebt im Laufe seines Lebens „Stromschnellen“ und schwierige Passagen: Das können einschneidende Ereignisse sein, wie der Tod einer nahestehenden Person oder eine ernsthafte Krankheit. Es können aber auch Stressauslöser sein, wie berufliche, finanzielle oder partnerschaftliche Probleme. Die Fähigkeit, in Krisen und schwierigen Phasen zurechtzukommen und die psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten bzw. schnell wiederherzustellen, wird auch Resilienz genannt. Resilienz bedeutet nicht, keinen Stress und keine Krisen mehr zu erleben, sondern zu wissen, wie wir damit gelassener umgehen können.
Die gute Nachricht ist: Resilienz lässt sich erlernen. Dieser Umgang mit den Herausforderungen des Lebens ist, ähnlich wie im rauen Gewässer, nicht einfach zu meistern, aber mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung sorgst du dafür, nicht unterzugehen.
In diversen Studien konnte gezeigt werden, dass Menschen sich darin unterscheiden, wie gut sie mit Krisen umgehen. Doch was zeichnet resiliente Menschen aus? Eine Reihe dieser Einfluss-Faktoren konnte in der Resilienz-Forschung identifiziert werden:
  1. Akzeptanz meint die Fähigkeit, unveränderbare Situationen zu akzeptieren und Krisen als Teil des Lebens anzunehmen.
  2. Optimismus beschreibt einen hoffnungsvollen Blick auf die Zukunft, Vertrauen in eine gute Entwicklung zu haben und sich bewusst zu sein, dass Krisen vorübergehend sind.
  3. Selbstwirksamkeit meint die Überzeugung, über ausreichende Fähigkeiten zu verfügen, um Probleme eigenständig zu lösen.
  4. Verantwortungsübernahme bedeutet, sich nicht nur als Opfer der Umstände zu sehen, sondern Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und Probleme proaktiv zu lösen.
  5. Netzwerkorientierung ist die Fähigkeit, soziale Kontakte aufzubauen und die Unterstützung durch andere in Krisenphasen aktiv zu suchen und in Anspruch zu nehmen.
  6. Lösungsorientierung bedeutet, aktiv nach Lösungen zu suchen und nicht am Negativen des Problems gedanklich fixiert zu bleiben. Dazu gehören auch klare Ziele und konkrete Überlegungen zur Realisierung.
  7. Zukunftsorientierung bezeichnet die Fähigkeit, sich aktiv auf die Zukunft vorzubereiten; durch die Entwicklung von Visionen und Zielen, die erreichbar, spezifisch und mit eigenen Werten vereinbar sind.
Wie erwähnt lassen sich diese und andere Faktoren, die zu Resilienz beitragen, wie ein Muskel trainieren. Als Grundlage für dein Training überlege einmal, wie du dich in Krisenphasen verhältst. Wie gehst du bisher damit um?
Nimm dir dafür einen Zettel und einen Stift und notiere dir deine persönlichen Antworten auf folgende Fragen:
  • Welche der oben genannten Bausteine erfüllst du schon gut? 
  • Bei welchen tust du dich noch eher schwer?
Resilienz ist kein Faktor, der entweder vorhanden oder nicht vorhanden ist. Vielmehr sind die verschiedenen Bausteine, die Resilienz ausmachen, bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt.

Nun, da du dir darüber bewusst bist, welche Bausteine du schon gut erfüllst und bei welchen du dich noch etwas schwer tust, kannst du damit beginnen, deinen Resilienzmuskel zu trainieren. Strategien, die dir dabei helfen können, findest du in unseren weiteren Beiträgen zum Thema Resilienz.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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